
6 Tipps, wie Du Cocktails & Longdrinks rentabel kalkulierst
Sommer, Sonne & Umsatz – Behalte bei der Kalkulation einen kühlen Kopf
Gut gemachte Cocktails und Longdrinks gehören zu einem entspannten Abend in der warmen Jahreszeit genauso dazu wie Sonnenbrille und Flip-Flops. Die Königsdisziplin an der Bar, die in süßen, bitteren, fruchtigen oder sahnigen Varianten angeboten wird, ist mittlerweile nahezu auf jeder Getränkekarte zu finden – ob in der Strandbar, der Kneipe nebenan oder in der Sterne-Gastronomie.
Für Gastronominnen und Gastronomen spielt dabei nicht nur das Geschmackserlebnis der Gäste eine wichtige Rolle, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Drinks. Denn nur mit der richtigen Kalkulation wird die Sommersaison mit den erfrischenden Getränken auch zu Deinem Erfolg. Wir geben Dir 6 Tipps an die Hand, wie Du Deine Cocktails und Longdrinks rentabel kalkulieren kannst.
Tipps für Deine Cocktails-Kalkulation im Überblick
Die Wareneinsatzquote ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Gastronomie. Sie sollte bei Getränken nicht über 20% liegen.
Carsten Schröder
Rechenbeispiel:
Spirituose Gin (25 €/0,7 l),
4 cl pro Getränk =
1,50 €
+ Filler Tonic (1,50 €/Liter),
16 cl pro Filling =
0,17 €
+ pauschal für Limette & Eis
0,10 €
= Wareneinsatz
1,77 €
* Faktor 4 oder 5
= 7,08 bzw. 8,85 €
+ individueller Aufschlag
= Endpreis
Tipp #1:
Plane alle Faktoren der Kalkulation mit ein
Starte mit dem Wareneinsatz
Kalkulieren Gastgebende nur nach einer einfachen Schätzung, ihrem Bauchgefühl oder gar nicht, kann dies verheerende Auswirkungen für den Betrieb haben. Bei der Kalkulation spielen viele Faktoren eine Rolle: Waren-, Personal- und Raumkosten müssen bedacht, aber auch die Mehrwert- bzw. Umsatzsteuer und die Gewinnspanne mit eingeplant werden. Im Vorfeld solltest Du Dich mit all diesen finanziellen Aspekten auseinandersetzen und diese mit in die Rechnung einbeziehen – nur so verhilfst Du Deiner Gastronomie zum Erfolg.
Ganz wichtig ist die Berechnung der Wareneinsatzquote. Wer seinen Wareneinsatz nicht kennt, hat Schwierigkeiten, den Überblick über seine Zahlen zu behalten. Denn damit beginnt jede Kalkulation. Für die Berechnung solltest Du dir die Einkaufspreise der Zutaten genau anschauen. Zerlege Deine Cocktails und Longdrinks in die einzelnen Komponenten und hinterlege diese mit Zahlen. Bei einem klassischen Longdrink rechnet Bar-Inhaber Carsten Schröder beispielsweise mit einem Wareneinsatz von ungefähr 1,80 € – darin enthalten sind 4 cl der jeweiligen Spirituose sowie je nach Getränk Filler, Limette und Eis.
Wenn Du die Aufwendungen für das Getränk nun mit dem dafür üblichen Faktor 4 oder 5 multiplizierst, erhältst Du einen Gewinn von 75 % bzw. 80 %. Um auch die weiteren Faktoren wie Gemein- und Personalkosten im Blick zu behalten, beziehe am besten einen Steuerberater beim Thema Kalkulation mit ein. Dabei gilt die Grundregel: Die gesamten Raumkosten sollten nicht mehr als 15 % des Netto-Umsatzes betragen, bei den Personalkosten liegt die kritische Grenze bei 35 %. Das Ziel, mindestens 20 % Netto-Gewinn-Marge zu erreichen, solltest Du nicht aus dem Auge verlieren.
Tipp #2:
Hole Dir digitale Unterstützung ins Boot
Spare so wertvolle Zeit ein
Dir schwirrt schon der Kopf bei dem ganzen Zahlenwirrwarr? Keine Angst, Gastronovi unterstützt Dich softwareseitig bei der Kalkulation. Mit einem Gastro Kalkulationsprogramm kannst Du alle Speisen und Getränke schnell und bequem individuell berechnen.
Viele Gastronominnen und Gastronomen arbeiten aufwendig mit zahlreichen Excel-Dateien. Mit einer modernen Software kannst Du Zutaten und Rezepte einpflegen und hast alles stets im Blick. Du bekommst Preisvorschläge und kannst schneller und effizienter kalkulieren.

Tipp #3:
Schaue Dich bei Deinen Mitbewerbern um
Biete dem Gast ein besonderes Erlebnis
„Wie viel ist der Gast bereit zu zahlen?” Diese Frage solltest Du vor dem Aufstellen der Kalkulation unbedingt beantworten können. Denn die Einschätzung der Zielgruppe ist wichtig, um bei den Preisen richtigzuliegen und die Gäste in den Laden zu ziehen. In Berlin-Mitte sind die Kunden beispielsweise gerne bereit, mehr für einen Cocktail auszugeben als in Bremen – und müssen es auch, da die Betriebskosten dort höher anzusetzen sind.
Dabei ist es wichtig, sich auch bei der Konkurrenz umzuschauen. Was kostet ein Longdrink bei einem vergleichbaren Konzept in der Nähe? Zudem solltest Du auch die Imagefrage beantworten. Wie möchtest Du Dich positionieren und von Deinen Gästen wahrgenommen werden? Was ist Dein Konzept und Deine Philosophie? Eine Nobel-Bar kann deutlich mehr für ein Getränk verlangen als ein einfaches Gasthaus. Das gilt natürlich auch bei einer Gastronomie in einem hochpreisigen Umfeld.
Es ist wichtig, bei der Wettbewerbsanalyse immer Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen und nicht einen Imbiss mit einer hochwertigen Bar. Wenn man im Premium-Segment arbeitet, kann man für ein Getränk auch dementsprechend mehr Geld verlangen. Aber dann muss auch alles passen: vom Service über die Produktqualität bis hin zur Atmosphäre. Hat man sich erst ein gewisses Standing erarbeitet und der Gast seinen Mehrwert erkannt, spielt der Preis fast keine Rolle mehr.
Carsten Schröder
Bei seinem Avantgarde-Drinking-Konzept setzt Carsten Schröder auf außergewöhnliche Zutaten wie Hummer infusionierten Gin, Schnittlauchsirup oder Meerrettichschaum. Je nach Standort und Konzept kannst Du somit noch einen Aufschlag zum Warenpreis hinzuaddieren. Denn solange das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, ist der Gast gerne bereit, sein Geld für Geschmackserlebnisse und hochwertige Zutaten auszugeben.
So ist es nicht selten, für einen Longdrink in Berlin zwischen 10 und 14 € oder sogar mehr zu bezahlen. Wenn man als Gastronomin oder ein Gastronom die Getränke in einem sonst hochpreisigen Umfeld günstig anbietet, fährt man damit nicht immer gut. Das musste auch Carsten Schröder erleben, der einen schwierigen Start mit seiner BRYK Bar in Berlin hatte. „Wenn Du Deine Cocktails zu günstig anbietest, nehmen dir die Leute die Qualität nicht ab”, erzählt er. Nach einer Erhöhung der Preise lief seine Fine-Drinking-Bar besser.
Dabei ist Transparenz besonders wichtig und wird von vielen Gästen geschätzt und auch gefordert: Welche hochwertigen Spirituosen setze ich ein? Werden Marken- oder No-Name-Produkte für den Cocktail verwendet?
Carsten Schröder bietet den Kunden neben dem Fünf-Sterne-Service, der Atmosphäre und ausgefallenen Kompositionen einen zusätzlichen Mehrwert, indem er nicht nur bei den Spirituosen, sondern auch im Bereich der Filler auf hochwertige Anbieter setzt. Diese Ausgaben erhöhen zwar den Wareneinsatz etwas, schmälern die Marge aber nicht signifikant.

Tipp #4:
Biete neben Cocktails auch Longdrinks an
Weniger Aufwand & größere Marge
Nimm neben Cocktails auch Longdrinks auf die Getränkekarte, denn diese lohnen sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht viel mehr. Einen Gin Tonic oder ein Moscow Mule kann auch ungeübtes Personal schnell herstellen.
Der Wareneinsatz beim Longdrink ist im Vergleich zu einem Cocktail in der Regel geringer. Und je geringer der Wareneinsatz ist, desto höher fällt Dein Gewinn aus.
Cocktails sind relativ aufwendig im Haushalten: Das Mixen bindet Personal und Zeit – von der Einarbeitung neuer Mitarbeitenden ganz zu schweigen. Zudem kann relativ viel falsch gemacht werden. Die Qualitätssicherung ist demnach viel aufwendiger. Der Verkauf von Longdrinks ist im Vergleich dazu viel effektiver. Sie sind schnell und einfach herzustellen.
Carsten Schröder

Tipp #5:
Behalte die Einkaufspreise im Blick
Reagiere zeitnah auf Preisänderungen Deiner Lieferanten
Nicht zu vernachlässigen sind auch die Einkaufspreise. Jeder Cent, den Du beim Kauf der Spirituose heraushandelst, landet in Deinem Geldbeutel. Bei Preiserhöhungen liegt konsequenterweise das Gegenteil vor. Im stressigen Betriebsalltag ist es nicht einfach, die tagesaktuellen Preise aller Lieferanten immer im Blick zu behalten – genau hier bietet das Einkaufssystem von Gastronovi digitale Unterstützung und spart Ressourcen ein.
Die Software zeigt Preisänderungen bei direkter Anbindung an den Lieferanten sofort im Rezept an, die Preise liegen dabei immer in Echtzeit vor.

Tipp #6:
Schaue Dir regelmäßig Deine Zahlen an
Behalte die Kontrolle, selbst wenn Du nicht vor Ort bist
Wie läuft der Gin-Wermut-Campari-Aperitif Negroni, den Du neu auf die Karte genommen hast? Wie kommt die Cocktail Happy Hour an? Welche Drinks werden von den Gästen nicht so gerne bestellt? Welche Cocktails laufen in den kalten Monaten am besten und welche in den heißen?
Überprüfe regelmäßig, wie Deine Getränkekarte bei Deinen Gästen ankommt – aber auch, ob Umsatz und Auslastung Deiner Gastronomie stimmen. Mit dem ausführlichen Statistikteil von Gastronovi hast Du die Zahlen immer in Echtzeit im Blick. Im Gastronovi Cockpit kannst Du zudem individuelle Dashboards erstellen und Deine Umsätze so mithilfe von Grafiken rasch interpretieren. Wie hoch ist der Umsatz im Vergleich zum Vormonat? Wie hat er sich über die Zeit verteilt? Und mit welchen Positionen wurde er erzielt? Reagiere so umgehend, wenn ein Cocktail nicht gut ankommen sollte oder der Umsatz nicht stimmt.
Die Auswertungstools sind sehr professionell. So erhält man die volle Transparenz, wie es läuft und muss sich nicht erst durch verschiedene Insel-Lösungen jonglieren. Mit der Software ist man sehr nah dran am realen Geschehen im Betrieb, auch wenn man mal nicht in der Bar vor Ort ist. Wenn ich in meiner vorherigen Anstellung als operativer Leiter schon mit Gastronovi gearbeitet hätte, hätte ich mir bei manchen Aufgaben 80% der aufgewendeten Zeit einsparen können und wäre wesentlich schneller in der Umsetzung gewesen.
Carsten Schröder